Spielbericht

In Unterzahl einem Punktgewinn nahe

Welch ein kurioses Spiel? - Ohne Antreiber Pat, Lin, Milli, Matthias, Thomas u.a. traten wir in der Blissestr. zum Auswärtsspiel bei Südwest an, um so lange wie möglich die Hoffnung auf eine Überraschung am Leben zu halten.
In Unterzahl - mit nur 10 Spielern (Robby wagte nach seinem jüngst verheilten Kreuzbandriss keinen Einsatz von Beginn an) - standen die Erfolgsaussichten ziemlich schlecht. Mit dem ersten Vorstoß in Richtung gegnerischen Strafraum gelang jedoch plötzlich die frühe Führung. Noch mochte man schmunzeln - in der Annahme, dass sich das Ergebnis gemäß den Kräfteverhältnissen schnell regulieren würde, zumal sich kurz nach Marcels 0:1 Udo so gravierend am Oberschenkel verletzte, dass er nur noch humpelnd die restlichen 75 Minuten überstand, und auch Bernd über eine Stunde lang mit beträchtlichen Wadenbeschwerden kämpfte.
Aber von Südwest ging trotz des nummerischen und physischen Vorteils weiter wenig Torgefahr aus. Stattdessen brachte der nächste Entlastungsangriff nach ca. 30 Minuten gar das 0:2. Von nun an wurde der Gastgeber - die Blamage vor Augen - immer wütender. Weil es mit spielerischen Mitteln nicht funktionierte, versuchte es Südwest verstärkt mit Schüssen aus der zweiten Reihe. Zumeist fing der glänzend haltende Günter die Bälle sicher weg, nur einmal senkte sich ein Geschoss hinter ihm unter den Querbalken. Das war der Anschlußtreffer wenige Minuten vor der Pause!
Nach dem Seitenwechsel gaben die Hausherren Gas und inszenierten Angriff auf Angriff. Der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit. Dass dieser erneut durch einen Fernschuß fiel, war symptomatisch. Der Vorsprung war dahin und offensichtlich auch Kraft und Gegenwehr, denn unmittelbar darauf setzte Südwest nach und drehte das Ergebnis: 3:2!
Eigentlich glaubte jeder, das Spiel sei nach diesem Doppelschlag gelaufen. Doch wir hatten noch einen Trumpf im Ärmel: In der 70. Minute feierte Robby nach fast einjähriger Verletzungspause sein Comeback und komplettierte unser Team. Er bracht viel frischen Wind und setzte Akzente in der Offensive. Das Mitwirken unseres 11. Spielers schien den Gegner verunsichert zu haben. In der Schlussviertelstunde drängten wir schließlich noch einmal auf den Ausgleich. Jenen hatten sowohl Jockel als auch zweimal Marcel auf dem Schlappen. Beide scheiterten jeweils in aussichtsreicher Position frei vor dem Torwart. Wer hätte anfangs angesichts der personellen Voraussetzungen und der Verletungsumstände während der Spiels mit einem solchen Verlauf gerechnet? - Mit unserer tollen Moral, unserer Disziplin und unserem Einsatzwillen hätten wir gewiss einen Punkt verdient gehabt! Was nutzt´s ... !

Udo